Spezifische Traumata
Transgenerationale Traumata
Wenn die Symptome eines Traumas von den Betroffenen an ihre Kinder und Kindeskinder weitergegeben, nennt man dies transgenerationale Weitergabe von Traumata. Die Kinder und Kindeskinder können dann unter unerklärlichen Ängsten, quälender innere Leere, bleiernden Schuldgefühlen, Bindungs- und Beziehungsstörungen, Alpträumen und somatoformen Beschwerden leiden. Oft können sich diese überhaupt nicht erklären, warum sie gerade unter dieser Angst oder jenem Schuldgefühl leiden. Bewusst oder unbewusst inszenieren sie jedoch die Schrecknisse der Eltern und Grosseltern immer wieder neu.
Die Weitergabe erfolgt:
- Epigenetisch durch Vererbung von Stressregulation
- In der Bindungsbeziehung, hautsächlich durch die engste Bezugsperson, meistens die Mutter. Wenn die Stressregulation der Mutter bsp. durch eine postraumatische Belastungsstörung eingeschränkt ist, so gibt sie diese im täglichen Umgang über das von Mutter und Kind gemeinsam genutzte Nervensystem (Spiegelneurone) weiter
- Ideologisch, z.B. durch gelebte Erziehungsgrundsätze oder durch Glaubenssätze, so z.B.: Säuglinge muss man schreien lassen oder ein Junge weint nicht
Geburtstrauma
Traumatisch erlebte Geburten und Situationen rund um die Geburt führen meist zu verzögertem und ungenügendem Bindungsaufbau zwischen Mutter und Kind. Dadurch entstehen Lücken im körperlich-emotionalen Selbstbild und in selbstregulatorischen Fähigkeiten, die auch als Erwachsener wichtig sind. Lücken im Körper/Selbstbild werden häufig begleitet von einer hohen Sensibilität und dem Gefühl nicht in Kontakt gehen oder bleiben zu können, wodurch es im zwischenmenschlichen Bereich zu einigen Schwierigkeiten kommen kann, z.B. der Schwierigkeit, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und anderen gegenüber vertreten zu können.
Bei unserer Geburt sind das Nervensystem und das Gehirn noch nicht vollständig ausgebildet. Erst unter der liebevollen und umsorgenden Pflege einer Mutter oder einer anderen zuverlässigen Bezugsperson können Gehirn und Nervensystem die vollständige Funktionsfähigkeit erreichen. Besonders wichtig ist die Weitergabe bzw. der Erwerb von mehrheitlich unbewussten Fähigkeiten wie der Affekt- und Stressregulation. Sie werden hauptsächlich während der ersten 3 Lebensjahre durch den täglichen (auch körperlichen) Kontakt zu einer oder mehreren Bezugspersonen erworben.
unsichere Bindung und Bindungstrauma
Wenn die Bindung nicht hinreichend gut war, so kommt es zu Einschränkungen in der Affekt- und Selbstregulation, was sich auf das spätere Leben auch als Erwachsene auswirkt. Die Übergänge von einer sogenannt unsicheren Bindung zu einer traumatischen Bindung sind fliessend. Beides kann im späteren Leben zu Beeinträchtigungen der sozialen und emotionalen Kompetenzen führen, teilweise auch unabhängig davon, wie die Bindung beeinträchtigt wurde. Einige Studien weisen darauf hin, dass Traumatisierungen im späteren Verlauf des Lebens häufiger vorkommen, wenn die Bindung unsicher oder gar desorganisiert war.
Im körperzentrierten Ansatz versuche ich die schwächeren und bindungsbedürftigeren Anteile nachzunähren und gleichzeitig die stärkeren Anteile in ihrem Bedürfnis nach Kontrolle und Unabhängikeit zu unterstützen.
Spezialgebiete
Verarbeitung von Krankheit, Unfall und medizinischen Eingriffen
Geburt: Geburtsverarbeitung (Mutter) und Geburtstrauma (Kind)
Gewalt- und Missbrauchserfahrungen in der Kindheit
Bindungstraumata und frühe Traumata
Verarbeitung von Sektenerfahrungen
transgenerationale Traumata